MYANMAR 2009
Ende 2009 wird kontrovers diskutiert, ob Reisen nach Myanmar moralisch vertretbar sind. Unter der Militärjunta von General Than Shwe bezeichnet die Opposition das Land als „Gefängnis für seine Bürger“ und „faschistisches Disneyland“ für Touristen. Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wurde in einem inszenierten Prozess zu 18 weiteren Monaten Hausarrest verurteilt, um sie von den kommenden Wahlen fernzuhalten. Kritiker argumentieren, dass Tourismus das Regime durch Devisen stärkt. Doch angesichts der weit höheren Einnahmen aus Bodenschätzen und Drogenhandel verliert dieses Argument an Gewicht. Tourismus bringt auch der einfachen Bevölkerung Vorteile, z. B. durch Jobs in Hotels, Restaurants und Kunsthandwerk. Viele Menschen suchen zudem Kontakt zur Außenwelt, den oft nur Touristen ermöglichen. Meine Reise nach Myanmar gehört zu den eindrücklichsten Erlebnissen meines Lebens – und das, obwohl ich bereits 89 Länder bereist habe. Myanmar stach dabei nicht nur durch seine faszinierende Kultur und Landschaft hervor, sondern auch durch die beklemmende Präsenz des Überwachungsapparats. Wir wussten, dass Militärspitzel uns im Blick hatten, doch unsere Reiseleiterin stand unter ungleich größerem Druck. Heute lebt sie in Wien und konnte uns später frei von den wahren Herausforderungen und Problemen ihres Heimatlandes erzählen. Übrigens: Bereits vor 15 Jahren hatte ich ein ähnliches Buch veröffentlicht, mit weniger Texten, aber genauso vielen Fotos, die die alten Hasen unter euch vielleicht noch kennen. Nachdem ich das neue Buch abschickte, kamen mir wieder spannende Geschichten in den Sinn. PS: In den ländlichen Gebieten Myanmars tragen Kleinkinder oft keine Kleidung, da Windeln nicht verfügbar sind. Um kulturelle Sensibilitäten zu respektieren und rechtliche Bedenken zu vermeiden, habe ich in Absprache mit CEWE dezente digitale Anpassungen an den Bildern vorgenommen, um die Würde der Kinder zu wahren.

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