Ist hier jemand?
"Ist hier jemand?" erzählt in Bildern und Texten, die eng miteinander verwoben und nur im Kontext miteinander zu verstehen sind, Geschichten - in vier Kapiteln: Architektur, Landschaft, Natur und Mensch. Mit "Ist hier jemand?" mute ich der Community wieder viel zu; denn mit Blättern alleine, wird der Leser resp. Betrachter nur bis zum Ende des Buches kommen. Zu mehr aber auch nicht. Das heißt: das Buch setzt die Bereitschaft voraus, sich einzulesen und auf Bilder und Texte einzulassen. Das braucht Zeit, die nicht jeder aufbringen will oder kann. Die Texte sind im Kontext mit dem Bildmaterial zu sehen und absichtlich so gesetzt: Alltagssprache, Gedichte, Stakkatosätze, Endlossätze ohne jegliche Interpunktion und Wort- und Satzwiederholungen entspringen der gleichen Absicht wie das gesetzte Bildmaterial: Visionen zu den rätselhaften Szenen erzeugen, über die eingefrorenen Momente hinausschauen und - denken. Auch die Bilder haben ihre eigene Sprache, ihre eigene Grammatik, ihre eigene Syntax: Formen und Farben tauchen auf, fließen in- und auseinander und verschwinden, legen das Licht offen und erklären anders als in der Natur, wo Farbe reflektiert wird. Die Ursache liegt im gewählten Werkzeug. Zunächst sind alle Motive scharf fokussiert, in HDR-Technik aufgenommen und in langwierigen Prozessen zielorientiert in eine neue Bildsprache transferiert worden: in Urschärfe. Sie, die gezielte Unschärfe, ist kein Mangel, vielmehr Notwendigkeit und Werkzeug, um dem Betrachter und Leser jene Freiheit zu schenken, die es ihm erlaubt, das Gesehene und Gelesene auf eine persönliche Sicht hinauf- oder herunterzubrechen. Schärfe gibt vor, denkt vor, engt ein, grenzt ab. Gezielte Unschärfe kann Visionen ermöglichen, freilich auch Irritationen. Sie sind gewollt. Da ich nun genügend vor dieser Bild- und Textsprache und dem ganzen Buch gewarnt habe, liegt es an der Community, sich darauf einzulassen oder auch nicht. Dass bei diesem Fotobuch die Bewertungskriterien von CEWE obsolet sind, ist - ich räume es ein - mehr als eine Vermutung, die mich schon lange beschäftigt. Ich freue mich jedenfalls auf konstruktive Gedanken. Vielleicht "ist hier jemand", der sich Zeit nimmt und mir seine Gedanken in mein Lesezimmer schickt, aus dem ich nun meinerseits bildschöne Grüße auf den Weg bringe. Herzlichst Claus

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