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Wo ich hingucke, eine wahre Flut von mehrfach hintereinander gesetzten Ausrufe- und Fragezeichen: auf Schildern oder Post-its, in E-Mails, bei Facebook & Co. und auf Automaten. Glaubt man, damit der Nachricht so viel mehr Nachdruck verleihen zu können oder ist es ein Gradmesser der (eigenen) Dringlichkeit? Ist die Häufung bloß ein Fehler oder ein legitimes Stilmittel zum Ausdruck von Gefühlen? Test: Prüft mal, wie die Aussagen jeweils auf Euch wirken: Toll ... Toll? Toll??? Toll. Toll! Toll!!! Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarLinien und Unterstreichungen
Linien sind selten notwendig, vielfach kann man darauf verzichten. Sie haben schmückenden Charakter. Ich empfehle, eine Seite mit und ohne Linien zu gestalten und zu vergleichen. Sieht die Seite ohne mindestens ebenso gut aus wie die mit, dann lasst die Linien weg. Soll Text unterstrichen werden, ist die cewe Textfunktion nicht zu gebrauchen. Ich empfehle, nur Titel oder Überschriften zu unterstreichen und dabei als Linie manuell herzustellen. Linien übernehmen stützende oder führende Aufgaben, sie dürfen daher nicht zu sehr in den Vordergrund treten. Sie müssen sich in der Liniendicke dem Foto, Bild, Text, Schrift unterordnen bzw. harmonisch anpassen. Die einfache durchgehende Linie ist die am wenigsten auffällige. Andere springen ins Auge: gestrichelt, punktiert, gewellt ... und werden beim (zu) vielfachen Einsatz schon mal störend oder "nutzen sich ab". Siehe auch: http://www.cewe-community.com/forum/vie ... nie#p94525 http://www.cewe-community.com/forum/vie ... nie#p94717 Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarSatzbreite und Zeilenlänge
Die richtige Zeilenlänge oder Satzbreite zu finden, fällt vielen schwer. Der Lesegenuss wird getrübt, wenn das Auge strapaziert wird: Oft in Kundenbeispielen gesehen habe ich Grundtext, der ohne Not über den Bund gesetzt wird. Auch bei der Layflat-Bindung rate ich davon ab, denn es ist weder gut lesbar noch chic. Es gibt jedenfalls reichlich andere Möglichkeiten. Titel und Überschriften kann man über den Bund setzen, sofern kein Wort im Bund sitzt. Ein Mittel zu lange Zeilen im Fotobuch nachträglich zu korrigieren:
Sinnvoller ist es, sich vorher Gedanken über die Satzbreite im Fotobuch zu machen: Siehe auch: http://www.cewe-community.com/forum/vie ... 838#p78838 http://www.cewe-community.com/forum/vie ... 957#p78957 http://www.cewe-community.com/forum/vie ... 914#p94914 Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarLaufweite, Vor- und Nachfleisch
Ein Thema, das nicht nur Weihnachten wichtig ist (siehe Rudolph in Rotwein) und an dem auch Vegetarier nicht vorbeikommen. Das Vorfleisch muss (manchmal) weg: Das Rezept und die Regeln für das Fleisch sind umfangreich: Hier die Bedeutung, die Fleisch und Ober- und Unterlängen für die Titel- und Überschriftengestaltung bei cewe haben: Obwohl die Texteigenschaften auf "Innenabstand = 0" eingestellt ist, lässt sich der Text trotz Fangfunktion (Hufeisen) am Seitenraster bzw. an Foto oder clipart nicht exakt bündig ausrichten. Das liegt am Vorfleisch. Analog dazu würde eine rechtsbündige Ausrichtung des Texts am Nachfleisch scheitern. Auch lassen sich Textzeilen weder oben noch unten passgenau setzen. Ich empfehle, die Textzeilen manuell mit den Pfeiltasten und nach Augenmaß auszurichten. Dabei sollten die Ober- und Unterlängen über den Bildrand herausragen. Das ist je nach Schriftart unterschiedlich. Die optische Wirkung ist entscheidend - probiert es aus. Auch die Unter- und Oberlängen sollten zumindest herausragend beseitigt werden: Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarVersalsatz
Beim Versalsatz kann ein zusätzliches Spationieren dann sinnvoll sein, wenn die Laufweite der Schriftart grundsätzlich nicht sehr weit ist, eine Serifenschriftart verwendet wird oder der Kontrast zum Hintergrund recht gering ist. Beispiel mit Garamond ITC, Farbton Braun #392d28, Schriftgröße 36 pt 1. Zeile: Original-cewe-Laufweite 2. Zeile: spationiert mit zusätzlichen Leerzeichen zwischen den Buchstaben in 7 pt 3. Zeile: spationiert mit zusätzlichen Leerzeichen zwischen den Buchstaben in 36 pt Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarGliederung des Buchs
Nahezu jeder weiß, was ein Buch ist: Ein Buch hat einen Einband und mehr oder weniger Seiten und ist nach sinnvollen Gliederungselementen aufgebaut. Basta! Basta? Gelten dieselben Regeln für (m)ein Fotobuch? Warum nicht? Werden Bildbände nicht als besonders wertvoll empfunden und wird die Arbeit des Fotografen nicht umso mehr geschätzt, wenn das Buch fest und schwer in der Hand oder auf dem Tisch liegt, einen Schutzumschlag hat und das Layout großzügig ist und die Bilder adäquat präsentiert sind?
Ein Blick zurück offenbart viele bis heute anerkannte Regeln, die sich in die moderne Gestaltung übertragen lassen, z.B. die Gliederung des Innenteils eines Buchs: Klassischer Aufbau eines Buchs: Mein Beispiel für einen Einband und die dazugehörende Sparversion des kombinierten Schmutztitels mit einem Frontispiz: Habt Ihr auch Beispiele? Zeigt diese gerne in Fragen zum typografischen Glossar http://www.cewe-community.com/forum/vie ... 147#p93147 Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches Glossarpitty hat geschrieben: Ein Buch hat einen Einband und mehr oder weniger Seiten und ist nach sinnvollen Gliederungselementen aufgebaut.
Die gurus und ich sind dabei, Beiträge mit Vorschlägen zu den Gliederungselementen von Umschlagseite, Inhaltsverzeichnis usw. aufzubauen. Dann freuen wir uns auf Eure rege Teilnahme.Ergänzung: Falls Ihr Unterstützung bei der Erstellung eines zusätzlichen Schutzumschlags benötigt, hat christiang hier eine tolle Anleitung geschrieben: viewtopic.php?p=89502#p89502 Sucht Ihr etwas zur Technik der Erstellung des Rückentitels, werdet Ihr hier fündig: viewtopic.php?p=92032#p92032 Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarVisuelle Orientierung auf einer Seite
So könnte das eine oder andere Fotobuch aussehen. Die Wirkung wäre nicht verfehlt: Ein echter Schocker. Schon mit dem vorstehenden Kapitel über die Buchgestaltung habe ich mich von der Mikrotypografie (Gestalt und Anwendung der Schrift) zur Makrotypografie (komplexe Gestaltung des Schriftsatzes) gewandt. Und immer wenn es um Gestaltung geht, kommt die Frage nach dem guten Geschmack ins Spiel. Es gibt leider keine richtige Typografie. Da der Mensch individuell geprägt ist, wird jeder ein Fotobuch subjektiv beurteilen. Es geht also darum, mit dem Layout eine Wirkung auf die Betrachter auszuüben, die sie (neben Fotos oder Reiseberichten) mit interessanter Seitengestaltung und guter Lesbarkeit »bei der Stange« hält. Um das umzusetzen, sind makrotypografische Überlegungen hilfreich, z.B.: – Betrachten wir die Elemente einer Seite wie beim Lesen immer von links nach rechts? – Müssen die Fotos immer groß sein? – Steht eine Überschrift immer oben? – Setzt man die Bildunterschrift immer unter das Foto? – Wie läutet man ein Kapitel ein? – Wie wirkt die Seite? Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarSeitengestaltung: Anordnung von Text und Foto
Die Feststellung in ein Fotobuch gehören Fotos ist genauso aussagekräftig wie Äpfel sind die Grundzutat zu einem Apfelkuchen. Ich möchte hier keine Eulen nach Athen tragen, sondern die Bedeutung herausstreichen, die eine gekonnte Anordnung von Text und Foto auf einer Seite haben. Mit den Erkenntnissen des visuellen Orientierungsverhaltens der Betrachter kann man sein Fotobuch zielgerichtet layouten. Inspirationen gibt es genug in der Werbung oder bei Reisebüchern und Bildbänden. Die eigene Analyse, warum (mir) das eine oder andere gut gefällt bzw. warum (auf mich) das eine oder andere überhaupt nicht wirkt, verhilft zu eigenen zielgerichteten Exponaten. Beachtenswert ist die optisch geführte Mittelachse, an der sich Text und die Tänzerin ausrichten. Der Text wird zuerst gelesen und durch den absurden Inhalt beachtet. Sofort liest der Betrachter den kleinen Text. Erst danach wird das werbeträchtige Foto betrachtet. Beachtenswert ist der großzügige Weißraum um Text und Abbildung – nur so kommt die Botschaft an. Im Folgenden nur einige Beispiele, wie Text und Abbildung in Bezug zueinander stehen können und welche Emotionen sie bei dem Betrachter auslösen. Es gibt natürlich weitaus mehr... Beim traditionellen Layout stehen Titel und Text links oben beim Lesebeginn. Je weiter man von diesen Gewohnheiten abrückt, umso auffälliger wird die Gestaltung. Aufpassen muss man jedoch, dass das Schema noch klar erkannt und gelesen werden kann. (Abbildungen und Layouts von pitty). Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarGestaltung von Headlines, 1
Text senkrecht zu schreiben, ist in Kreuzworträtseln eine Notwendigkeit. Bei Logos, Signets und zur Fassadengestaltung mag es gestalterisch erforderlich sein. Senkrecht untereinander gesetzter Text ist nicht gut lesbar. In unserem Kulturkreis haben wir gelernt, von links nach rechts zu lesen und zeilenweise von oben nach unten. Einen Buchtitel kann natürlich auch (einmal) von oben nach unten gesetzt werden. Ich möchte den Titel jedoch nicht gerne »entziffern«, wenn das Reiseziel Fuerteventura oder Papua-Neuguinea ist oder gar in Schreibschrift geschrieben wird. Wir wissen, wie gravierend es ist, den Haupttitel ansprechend zu gestalten – ist er doch nach den Abbildungen das Wichtigste auf der Seite. Es gilt, den Betrachter anzulocken. Bei aller Kreativität gilt es, das Augenmaß nicht zu verlieren, damit auch der Inhalt ankommt. Genauso wie bei dem vorherigen Beitrag, ist es unmöglich, das »richtige« Gestaltungskonzept zu propagieren. Ich möchte statt dessen auf Dinge hinweisen, die auf der »schwarzen Liste« der Typografie stehen. Fortsetzung folgt. Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarGestaltung von Headlines, 2
Eigentlich überflüssig zu betonen, dass ein weißer Schimmel weder auf das Cover noch auf eine Seite gehört.
Stattdessen z.B.: Die Abbildung zeigt eine Sandsteinformation. Den Haupttitel habe ich bewusst in einer Farbe des Fotos so gesetzt, dass er nicht einwandfrei lesbar ist, um damit den Inhalt zu unterstreichen: Formen und Farben stehen im Vordergund, und es soll die Fantasie angeregt werden. Dass es sich um ein Buch über Reisen in die USA handelt, offenbart sich erst auf den zweiten Blick. Ich plädieren dafür, neben den Abbildungen auch mit der Gestaltung der Headline ein Bild im Kopf des Betrachters auszulösen. Ich bin stets auf der Suche nach interessanten und gelungenen Beispielen, so gucke ich permanent bei Werbe- und Buchbeiträgen. Frei nach dem Motto »das beste Foto ist noch nicht gemacht«, zeige ich gerne meine jüngsten Favoriten: »Die Schrift leuchtet mit.« Beachtenswert ist die Wirkung trotz oder gerade wegen der Auswahl der klaren und schnörkellosen Schrift. Schön, dass an die Ligatur gedacht wurde. »Hier stehe ich und gucke in die Weite.« Macht Euer eigenes Bild im Kopf. Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarEs sind schon viele über Stock & Stein gestolpert.
Daher eine Ergänzung zum Thema Ligatur und zum &-Zeichen. Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarVersalien
Hier die Begriffserklärung zu Versalien und Gemeinen sowie eine Neuerung und ein Tipp: Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarMarginalie
Sind Randnotizen marginal? Ich meine nein. Kreativ eingesetzt, können Marginalien einen langen Texte gliedern und die Suche nach bestimmten Stellen erleichtern. Dieses Stilmittel wirkt genauso wie eine Seitenansprache stimulierend auf den Leser. Oh ha! Abbildung, Einleitungstext, Bildunterschrift und Textvorspann können in der Marginalspalte platziert werden. Korrekterweise nennt man sie dann nicht mehr Marginalie. Aber entscheidend ist m.E. hier die Wirkung des Layouts auf den Leser bzw. Betrachter. Auch die Grenze zur pull-quote sind fließend. Beachtenswert ist das Layout, in dem Marginalie, Grundtext und Abbildung mit einander verwoben werden: Hier wird alles in die Marginalspalte eingebaut, was geht: Kombination von Textvorspann und Foto mit Bildunterschrift. Lieber Gruß, pitty
Re: Typografisches GlossarFarbige Texte auf farbigem Hintergrund oder auf Fotos
Nun kommt Farbe ins Spiel. Mit diesem Thema bewege ich mich wieder in der Makrotypografie. Natürlich habt Ihr schon von der Farbenlehre, Farbharmonie und Goethes Gedanken dazu gehört und gelesen. Auch wisst Ihr von der starken Wirkung der Farben auf den Menschen: sie wecken Assoziationen, sind Botschafter und beeinflussen unsere Emotionen und Entscheidungen. Ich versuche also mit diesem Beitrag eher, einen praktischen Bogen von der Typografie zum Gestalten mit beiden Komponenten zu spannen. Damit nicht Fotobuchseiten entstehen, die vor Farbe nur so triefen, den Betrachter förmlich anschreien und zudem schlecht lesbar sind: Das Graffito wird trotz des vielfarbigen und mit Fugen durchzogenen Untergrunds zumindest die Zielgruppe optimal erreichen. Die Lesbarkeit spielt m.E. auch keine so große Rolle. Für mich ist die Farbharmonie von Hinter- zu Vordergrund perfekt. Dagegen zeigt der Reklameprint, dass die Werbung schlecht lesbar ist und allein dadurch wohl kaum jemanden erreichen wird. Die Farben sind darüber hinaus mehr als nur dezent, nämlich für mich eher langweilig:
Wir sind es gewohnt, schwarze Schrift auf hellem Grund zu lesen. Sobald Farbe ins Spiel kommt, ist Vorsicht angebracht. Bei großen, plakativen Überschriften kann man es wagen, kontrastreiche und starke Farbkombinationen anzuwenden, bei langen Grundtexten geht das auf gar keinen Fall. Auch darf der Hintergrund die Lesbarkeit nicht beeinträchtigen. Ich habe ein paar Unmöglichkeiten und Möglichkeiten zusammengestellt. Prüft kritisch Eure eigenen Kreationen auf die Lesbarkeit. Im Zweifel ist es besser, den Text in gewohnter Manier Schwarz auf Weiß zu setzen. So bleiben sowohl das Foto als auch der Text "lesbar". Harmonisch, kontrastreich, stark oder sanft, knallig-poppig oder monochrom. Probiert es aus, ohne zu übertreiben. Hier ein paar Kreationen: Habt Ihr auch Farb-Text-Foto-Hintergrund-Kombinationen, die Ihr zeigt wollt? Oder habt Ihr Fragen dazu? Dann gerne in "Fragen zum typografischen Glossar". Lieber Gruß, pitty
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