Der Oktober rückt näher und mit ihm auch Halloween. Das ursprünglich auf den britischen Inseln beheimatete Volksfest, das vor allem in Amerika große Berühmtheit erlangt hat, ist mittlerweile gar international ein Tag des Gruselns. Kürbisse leuchten grinsend in der Nacht, Fledermäuse aus schwarzem Karton fliegen an den Türen oder Filzspinnen sitzen auf der Fensterbank. Viele schaurige Themen inspirieren rund um Halloween Bastel- und Fotobegeisterte.
Ein Fotografiethema das besonders in die mystisch, schaurige Stimmung passt, ist die Doppelbelichtung.
Foto von Hergen Griesbach
Was ist eigentlich eine Doppelbelichtung?
Doppelbelichtungen sind ein Ergebnis der Analogenfotografie. Ob gewollt oder nicht gewollt, konnte es vorkommen, dass ein Film zu zwei unterschiedlichen Momenten an derselben Stelle belichtet wurde. Das Ergebnis waren also zwei Motive auf einem Negativ.
Ungewollt entstanden so merkwürdige Aufnahmen mit geisterhaften gestalten und surreal anmutenden Landschaften.
Doppelbelichtungen in der digitalen Fotografie
Auch augenscheinliche Fehler wie Doppelbelichtungen können Ihren ganz eigenen Reiz haben. So ist es nicht verwunderlich, dass diese Art der Fotografie auch in der digitalen Zeit Fotografie begeisterte noch immer anspricht. Da jedoch der frühere Film in der Kamera von einem digitalen Sensor abgelöst wurde, entstehen diese Doppelbelichtungen nun meist auf andere Weise.
In manchen Kameras gibt es einen Modus für Doppelbelichtungen. Hier wird eine Aufnahme gemacht, in einem Zwischenspeicher abgelegt und dann digital in der Kamera mit der zweiten Aufnahme verschmolzen.
Leider ist dies nicht bei allen Kameras möglich, sodass viele Ihre Doppelbelichtungen am PC entstehen lassen. Mit Photoshop oder sogar Gimp können Sie mehrere Bilder zu einem werden lassen, sodass der Effekt einer Doppelbelichtung entsteht. Der Vorteil hieran ist natürlich, dass Sie Ihr Motiv sogar perfektionieren können und bewusst einige Bereiche hervorheben und andere abschwächen können.
Lieber Analog?
In einigen Hobbybereichen erfreut sich jedoch auch der analoge Film wieder vermehrt an Beliebtheit. Zugegeben hat es seinen eigenen Reiz nicht zu wissen, wie das fertige Foto aussehen wird, sodass man dem Foto kleine Makel verzeiht oder diese dem Bild sogar seinen ganz eigenen Charme verleihen.
… ich glaube ich sehe doppelt!
Was denken Sie über die surrealen Welten, die durch Doppelbeleuchtungen entstehen? Haben Sie vielleicht selbst bereits welche erstellt und möchten Ihre Tipps zu diesem Thema mit uns teilen oder haben Sie leider bereits ungewollt einen Film doppelt belichtet? Gerne erfahren wir mehr über Ihre Meinung zu diesem Thema
Bitte nicht steinigen, wenn ich hier wieder mit atavistischen Sachen komme, aber...
FotoFreunde hat geschrieben:
...Zugegeben hat es seinen eigenen Reiz nicht zu wissen, wie das fertige Foto aussehen wird...
Sei mir erlaubt, leise zu widersprechen - bis auf "Unfälle" weiß ich ganz genau, wie das fertige Foto aussehen wird. Analogfotografie heißt nämlich immer noch, fotografieren können zu müssen , so überheblich das auch klingen mag.
Bei >2 EUR/Abdrücken (hier ist das gedruckte Bild noch nicht mit einberechnet!) kann ich mir es nicht leisten, nicht zu wissen, was ich tue.
Eins der Riesenvorteile der digitalen Fotografie ist eben, dass man seelenruhig 20-mal drauflosknipsen kann, eins wird eh gut sein und es kost'nix.
Übrigens, wenn man es trotzdem so nehmen will, weiß man bei D auch erst nach dem Abdrücken, wie das fertige Foto aussieht - nur hat man die Kontrolle eben sofort - und gratis.
Doppelbelichtungen haben tatsächlich ihren Reiz, aber entsprechende Kamera, evtl. Zusatzausrüstung und etwas Fachwissen (zB. robuster Stativ und Belichtungsrechnung usw...) gehören in der analogen Welt dazu. Bei Digital ist es viel einfacher - jedoch um etwas ansprechendes zu machen, gehört letztendlich der fotografierende Mensch apselut zu wissen, was er macht. Denn ob leicht oder schwer erarbeitet, ist es egal; wenn es genial oder eben Schrott ist. Hängt vom schöpferischen Geist des Fotogfen, und nicht von seiner Ausrüstung, ab.
Wie einst einer der größten Fotografen der Welt (Ansel Adams) gesagt hat: der wichtigste Bestandteil einer jeden Kamera ist 2 cm hinter dem Sucher.
Auch wenn heutzutage immer weniger Kameras Sucher haben, und die 2 cm sind oft Armlänge hinter dem Display, hat sich daran nichts geändert...
Denn ob leicht oder schwer erarbeitet, ist es egal; wenn es genial oder eben Schrott ist. Hängt vom schöpferischen Geist des Fotogfen, und nicht von seiner Ausrüstung, ab.
Da fällt mir natürtlich gleich die Gschicht von Helmut Newton im Restaurant ein:
Der Koch: "Ihre Fotos gefallen mir, Sie haben bestimmt eine gute Kamera."
Newton nach dem Essen: "Das Essen war vorzüglich - Sie haben bestimmt gute Töpfe."
Bei 2€ fürs Abdrücken sollte man natürlich wissen was man tut und wie man mit der Kamera umgehen muss.
Ich habe bei diesem Satz mehr an Leute wie mich gedachte, die vielleicht bereits Erfahrungen mit der Analogen Fotografie gemacht haben, aber noch nicht 100% immer wissen was Sie tuen (ich zähle mich wohl leider zu dieser Gruppe). Fotografieren ist etwas das man nicht im Schlaf lernt und ich denke, dass hierzu auch Versuchsprozesse gehören. Und innerhalb dieser Versuchsprozesse ist man sich nicht immer sicher, ob das Ergebnis auch das Erwartete ist.
Entschuldigen Sie also bitte meine vielleicht etwas hölzerne Formulierung im Text.
Das Thema Doppelbelichtungen möchte ich auch gerne selbst nocheinmal mit meiner Analogen ausprobieren, aber dafür werde ich mich noch ein wenig vorbereiten müssen, damit Sie mich nicht steinigen, weil ich nicht weiß wie meine Ergebnisse aussehen werden :oops:
@Grasmücke: Den Spruch muss ich mir merken :mrgreen:
Nichts zu entschuldigen, Sie haben ja eigentlich Recht, aber ich kann das Meckern nun mal nicht lassen :)
Schön, dass niemand niemanden steinigt :mrgreen:
(Sie werden es sicher wissen, aber vielleicht doch zum Erinnern: vergessen Sie nicht, ein Lichtwert weniger zu exponieren wegen der Überlagerung - es sei denn die Themen sind zickzack...)
Im Grunde kann ich Ihr "Meckern" verstehen. Jeder kennt wahrscheinlich jemanden, der den Fehler beim Fotografieren immer erst in der Kamera sucht und nicht bei sich selbst
Allerdings kenne ich auch von mir dieses Verhalten. Um mal etwas aus meiner "Jugend" zu erzählen. Ich erinnere mich, dass ich in der Schule einmal nicht mit dem Computer zurecht kam. Frustriert habe ich mich also über das Gerät beschwert, worauf ein Klassenkamerad zu mir sagte: "Ein Computer ist nur so schlau, wie derjenige der Ihn bedient." :lol:
(Ersteinmal werde ich herausfinden müssen, wie ich bei dieser Kamera einen Film doppelt belichten kann. Das Thema wird noch ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen. Aber sollte ich es mal wagen, werde ich vielleicht im Forum Bericht erstatten.)
...Ersteinmal werde ich herausfinden müssen, wie ich bei dieser Kamera einen Film doppelt belichten kann...
Wenn Sie uns verraten, welche Kamera das ist, können wir vielleicht helfen. Auch gerne per Mail, wenn SIe es nicht hier breittreten möchten.
Grundsätzlich kann man mit dem Rückspulknopf getrickst werden, bei Kameras ohne Motor.
Mit Motor ist es kritischer.
Bei der Minolta 7000 ging das, indem ich gleich nach Abdrücken und noch vor Weiterspulen den Stromzufluß der Batterien unterbrochen habe, aber dazu musste ich in den Innereien der Kamera herumlöten, und vom Zeitpunkt hing auch vieles ab: schon nach Abspeichern des fertigen Bildes und noch vor Weiterspulen des Films. Gelang ein einziges Mal tadellos aus etwa zwei Dutzend Versuchen. War auch nur ein l'art pour l'art Versuch.
Ich habe damals die erfolgreichen Doppelbelichtungen mit dieser Kamera mit einem ausgeschnittenen Stück Film per Tesatape über die Belichtungsbühne gemacht - dafür müssen Sie aber entweder einen seeehr freudliches Labor finden oder selber den Film entwickeln.
(Erst später kam ich darauf, dass ich es auch anders, mit anderem Löten hätte sicherer machen können... und sogar mit Software Patch... da hatte ich aber schon andere Kameras, mit denen das besser ging.)
Ob sich der ganze Aufwand lohnt - müssen Sie entscheiden :)
ich hatte mich noch mit meiner letzten analogen Kamera (EOS 5) mit Doppelbelichtungen gespielt. Ich glaube, ich mußte nur einen Knopf drücken oder ziehen, um den Film nicht weiterzuspulen. Dann hatte ich die Linse halb abgedeckt, ein Foto von einer Person am linken Ende des Sofas fotografiert und dann die Abdeckung 180° gedreht und die Person am rechten Ende des Sofas nochmals fotografiert, wenn möglich mit anderer Kleidung und Frisur. So hatte ich mir öfters eine Zwillingsschwester erstellt ;-)
Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher.
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Es wäre sicherlich spannend für diesen Beitrag zu erfahren, wie man bei einer Kamera dieses Thema lösen kann. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die analoge so selten nutze, dass ich nicht weiß um welches Modell es sich handelt. Ich weiß lediglich, dass es eine von Minolta war. Ich werde zu hause nachsehen und berichten :)
in der Bedienungsanleitung meiner ersten Minolta (eine SR-T 303b) war sogar offiziell beschrieben, wie man damit eine Mehrfachbelichtung hinbekommt.
Zu diesem Zweck musste man den Rückspulentsperrknopf :idea: am Kameraboden eindrücken:
Zu diesem Zweck musste man den Rückspulentsperrknopf :idea: am Kameraboden eindrücken
Hab ich doch geschrieben...
Allerdings gehört dazu, dass der Rückspulkurbel nach Aufziehen für die erste Aufnahme straff (nicht zu straff, Kratzer!) zurückgedreht wird, und für die zweite dann so der Rückspulknopf eingedrückt wird. Ohne dieses Rückspulstraffen davor kann sich der Film trotz eingedrücktem Knopf bei einigen Kameras doch wegen seiner Flexibilität evtl. 1-2 mm bewegen, und damit ist die Lokalisation nicht mehr genau. Also: Übung macht die Meisterin :)
Die EOS spult elektrisch weiter und hat gar keinen Hebel mehr. Dadurch muß nichts zurückgespult werden, mit dem Knopf wird ganz einfach nicht weitergespult, daher muß dort gar nichts gestrafft werden. Bei älteren Kameras oder speziellen Würfel gibt es natürlich noch den Hebel :mrgreen:
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