Persönliche Beratung
Service
Auftragsstatus
Mein Account
Registrieren    Anmelden    Forum    Suche    FAQ    Netiquette    Nutzungsbedingungen    Datenschutzerklärung

Foren-Übersicht » Weitere Themen » Komm fotografieren

Sie möchten mehr zum Thema Fotografie erfahren? Hier können Sie sich mit anderen Anwendern und unseren Fachfotografen austauschen.
Industriefotografie - was Sie beachten sollten.
Benutzeravatar Offline
FotoFreunde

100 Beiträge
Beiträge: 237
Registriert: 01.11.2012, 13:55
Kontaktdaten:

Industriefotografie - was Sie beachten sollten.

Ungelesener Beitragvon FotoFreunde » 25.04.2017, 11:43

Industriefotografie - worauf es ankommt, was Sie beachten sollten.
 
ThinkstockPhotos-469758946mod.jpg
Eines der wohl bekanntesten Motive in der Industriefotografie ist wohl der Eiffelturm in Paris.
Zur Zeit der Erbauung 1889 war die industrielle Revolution in vollem Gange, was uns im Nachgang all die gusseisernen, später dann die Stahlkonstruktionen bescherte. Man denke nur an Frank Lloyd Wright und Louis Sullivan. Beide Anhänger der Chicagoer Schule und dem aus ihr resultierenden Dogma - form follows function -, dass durch den Einsatz von Stahl die legendären Wolkenkratzer letztendlich erst entstehen ließen.

Chicago mit seinen, Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Gebäuden wäre für Architekturfotografen das reinste Dorado, wenn es da nicht noch die vielen anderen Bauwerke der Chicagoer Schule, wie z. B. in New York das Flatiron Building gäbe. Aber recherchieren Sie selbst und begeben Sie sich auf eine sehr interessante Zeitreise in Sachen Architektur.

Die Zeche Zollverein, das Industriedenkmal in Essen, ist z. B. ein tolles Motiv und immer eine Reise wert. Es werden Ihnen beeindruckende Fotos gelingen. Nicht nur dort können Sie die Industriefotografie genauer belichten und die Liebe zu ihr entdecken.
 
Zeche Zollverein geändert.jpg
Kurzer Einstieg:

Zu erst war die Zeichnung, dann kam die Fotografie. Nach wie vor dreht sich bei der Architekturfotografie alles um die vom Betrachter ausgehende Zentralperspektive. Ob der Betrachter dabei die Vogelperspektive (erhöhter Standpunkt) oder die Zentralperspektive aus der Umgebung des Gebäudes wählt, liegt ganz im Auge des Betrachters. In unserem Beitrag "Landschaftsfotografie" haben wir Ihnen bereits einige Tipps gegeben, die auch in diesem Fall wieder Anwendung finden. Das ein oder andere dürfte Ihnen also bereits bekannt vorkommen, was ja gut ist. Bauen wir aufeinander auf.

Die folgenden Punkte sollten Sie beachten:
  • Für die Industriefotografie eignet sich für den Anfang bereits das im Starterkit mitgelieferte Standardobjektiv. Grundsätzlich empfehlen wir eine kurze Brennweite im Weitwinkelbereich zwischen 10 und 35 mm also. Bei der Architekturaufnahme kommt sehr auf scharfe und detailgetreue Bilder an. Achten Sie daher auf ausreichend Tiefenschärfe und blenden Sie ab. Bitte nicht zu extrem, denn, dann könnte es wiederum zu Unschärfe durch Beugung kommen. Am besten Sie wählen den Blendenvorwahlmodus A/Av und einen Wert ab f8 und höher. Um alle Details einzufangen, muss der ISO-Wert unten gehalten werden. Dadurch erhöht sich allerdings die Belichtungszeit > Kurz um: Schärfentiefe hoch, ISO runter.
  • Vermeiden Sie stürzende Linien, indem Sie eine Position einnehmen, die eine schräge Ausrichtung Ihrer Kamera nach oben vermeidet. Sie können selbstverständlich auch ein sogenanntes Shiftobjektiv einsetzen. Das Objektiv ermöglicht Ihnen die Verschiebung des anvisierten Bildausschnitts, ohne stürzende Linien zu erzeugen.
     
    _MG_9879mod_.jpg
  • Wie auch in der Landschaftsfotografie sollten Sie die Tageszeit beachten. Zum einen sollte die verkehrsbedingte Verschmutzung der Luft durch Rußpartikel so niedrig wie möglich sein. Zum anderen sollten Sie eine Tageszeit wählen, an der die wenigsten Menschmassen unterwegs bzw. am Gebäude anzutreffen sind. Magische Momente entstehen nachts, zuweilen bei Vollmond oder in der Dämmerung, wenn die Gebäude angestrahlt werden.
  • Damit Ihnen das Foto bei Dämmerung dann auch gelingt, ist es unablässig, ein Stativ zu verwenden. Eines, dass einen festen Stand hat und das Bild nicht gleich beim ersten Windzug verwischen lässt. Die Augen des Durschnittsdeutschen befinden sich in 1,60 cm höhe. Ändern Sie die Perspektive, bekommt der Betrachter eine andere Sicht auf die Dinge. Überraschen Sie dann auch gleich mit einem hochformatigen Bild, haben Sie alles richtig gemacht.
     
    _MG_9880_mod.jpg
  • Versuchen Sie nicht, das Gebäude - ausschließlich - aufzunehmen. Das wird Ihnen eh kaum gelingen. Experimentieren Sie ein bisschen, indem Sie auch angrenzende Gebäudeteile mit ins Bild nehmen. Dadurch wird Ihr Foto den Charakter des umgebenden Stadtviertels wiedergeben. Das wirkt nicht zu steril. Nehmen Sie Abschnitte des Bauwerks oder der Konstruktion (Simse, Balkone, Pylone, Rohre etc.) scharf ins Visier. Das ist meist interessanter. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit und lassen Sie das Gebäude auf sich wirken. Gerade bei sehr vertrackten Bauwerken erkennen Sie die Zuckerseiten erst beim Erkunden und Umrunden des desselben.
     
    DSC00531 geändert.jpg
  • Erzeugen Sie ein dreidimensionales Raumverhältnis, indem Sie Diagonalen mit ins Visier nehmen.
    Damit erzeugen Sie Tiefenwirkung und vermeiden plumpe Frontalaufnahmen. Haben Sie auch den Vordergrund und den Hintergrund im Blick. Der Baum links, ein Pfad oder eine Chaussee im Vordergrund, sind durchaus reizvolles Beiwerk, solang sie nicht im Goldenen Schnitt des Bildes liegen. Setzen Sie starren Gebäuden Bewegung entgegen (Langzeitbelichtung eines Busses, von Passanten etc.). Personen können Sie später mit einem Graufilter ausblenden.
  • Achten Sie auf das richtige Licht. Es sollte stets das natürliche Licht ausgekostet werden, aber vermeiden Sie die hochstehende Sonne bei gleichzeitiger Frontalaufnahme. Die starke und direkte Sonneneinwirkung lässt das Fotoverblassen bzw. fahl werden. Ein flacherer Einfallswinkel lässt Schatten entstehen und Ornamente und Winkel bekommen Ihren ganz eigenen Charme. Ebenso sollten Sie Reflexionen jeglicher Art gutheißen und mit Spiegelungen arbeiten.
     
    DSC00543mod.jpg
  • Erzeugen Sie Dramaturgie in Ihrer Aufnahme, indem Sie einen Rotfilter verwenden.
    Er bewirkt, dass ein blauer Himmel dunkel erscheint, und hellt im Gegenzug weiße Fassaden deutlich auf. Hingegen sorgt ein Polarisationsfilter für brillantere Farben und bessere Kontraste.

    Beachten Sie alle hier gelisteten Punkte zur Architekturfotografie, dann wird das perfekte Foto mit Sicherheit nicht mehr lang auf sich warten lassen D:winki:

    Möchten Sie Ihre Erfahrungen zum Thema beisteuern oder mit uns teilen, dann posten Sie Ihr Feedback. Wir freuen uns darauf und hoffen, Ihnen mit einem weiteren Beitrag zum Thema Fotografie, bei Ihrem nächsten fotografischen Streifzug unterstützen zu können.

    Die besten Grüße
    Ihr Henrik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 19 Gäste

cron