Texte im Fotobuch
Verfasst: 07.05.2014, 21:47
Jedes Fotobuch lebt von seinen Bildern. Und doch lohnt es sich, daraus mehr als nur ein „Bilderbuch“ zu gestalten.
Texte können:
Zentrale Frage ist natürlich, um welche Art von Fotobuch es sich handelt und für wen es gemacht ist:
Hier einige Gedanken dazu:
Textaufbau und Inhalt
Was soll ich nur schreiben ?
Manch einer, der auf diese Frage spontan keine Antwort hat, verzichtet in Fotobüchern komplett auf Texte und verpasst damit leider auch die Gelegenheit das Buch „abzurunden“.
Neben eigenen Texten bietet es sich natürlich an, Informationen aus anderen Quellen, wie Reiseführern, Büchern, Internet, Infotafeln etc. zu übernehmen.
Zitate, Gedichte, Sprichworte und Liedtexte eignen sich ebenso. (Beachte hierzu jedoch den Punkt „Copyright“)
Wem es schwerfällt „Geschichten“ zu erzählen, der kann sich zunächst an den berühmten W-Fragen orientieren:
Wer
macht was
zusammen mit wem ?
Wann war das ?
Warum ist es passiert ?
Wie viel, wie lange, wie oft ??
Welches Ergebnis wurde erzielt ?
Welche (für den Leser) relevanten Details gibt es hierzu zu berichten ?
Beispielehafte Gedankensammlung:
- Claudia & Markus haben am 5. Mai in Hamburg geheiratet und zusammen mit allen Freunden im Gasthof „Blaue Traube“ gefeiert.
- Die Katze Molly hat am 1. April in unserem Garten 5 gesunde Junge bekommen
- Ich habe auf der Australien-Reise im Juni 2013 innerhalb von 20 Tagen den Kontinent durchquert
- Auf meinen Wanderungen durch den Wald habe ich viele Tiere fotografiert und zwar …
- Auf Fotopirsch durch Hamburg sind mir den Jahren 2000-2014 viele Motive vor die Linse gekommen, die 20 schönsten werden hier präsentiert und zwar..
- Unsere Familie sind begeisterte Fußballfans und hat schon folgende Stadien in Europa bereist: …
- Klaus ist Sammler von Oldtimern, in den ersten 50 Lebensjahren haben er und sein Bruder eine stolze Sammlung auf 30 Exemplare erworben und in der heimischen Garage restauriert.
- Thomas hat am 7.7. beim Marathon in Berlin teilgenommen und ist nach einer Zeit von 2:26 über die Ziellinie gelaufen
etc.
Textmenge und Formulierung
Nun liegt es an jedem selbst, zu entscheiden wie blumig und umfangreich die gesammelten Inhalte im Buch dargestellt werden sollen.
(Beispiel: Die Uhrzeit. Bei der Geburt eines Kindes sicher relevant, bei der Ankunft am Urlaubsort doch eher nebensächlich
oder die genaue Ortsangabe inkl. Hausnummer: Bei einem Blumen-Makro sicher nebensächlich, bei der Doku eines Hausbaus sicher interessant)
Bei der Wortwahl sollte man sich in erster Linie am Leser/Empfänger des Buches orientieren.
Schriftart(en)
Das Internet bietet eine schier unerschöpfliche Quelle an frei verfügbaren Schriften. (z.B. http://www.dafont.com etc.)
Doch nun heißt es: Wer die Wahl hat, hat die Qual!
Aber auch hierfür gibt es einige Hinweise:
Schriftgröße(n)
Textplatzierung und Ausrichtung
Generell gilt in unserem Kulturkreis: Textblöcke sind linksbündig leichter zu erfassen, als rechtsbündig oder zentriert
Ein Blocksatz sieht elegant aus, ist aber fürs Auge ebenfalls schwieriger zu erfassen. Wird ein Blocksatz verwendet, so sollten Leerzeichen minimiert werden. Ein manuelles Nachbearbeiten der automatisch erzeugten Umbrüche ist in der Regel sinnvoll. Manchmal helfen kurze "Füllwörter", Leerzeichen auszugleichen.
Ob die Texte links, rechts, oben, unten oder gar im Bild platziert werden, hängt von der Bildgestaltung und dem Layout ab.
Hier wird man bald feststellen, wann es harmonisch wirkt und wann nicht.
Rechtschreibung/Satzbau
Gerade bei längeren Texten schleicht sich gerne mal ein Tippfehler ein. Diesen im gedruckten Buch zu entdecken ist das dann sehr ärgerlich.
Darum besser vorab die Texte durch die elektronische Rechtschreibprüfung jagen.
Insbesondere Buchrücken und Titel sowie Rückseite sollte man nochmal ganz genau lesen (Buchstabe für Buchstabe)
Es hat sich bewährt, die fertigen Texte am nächsten oder übernächsten Tag nochmals (oder mehrmals) zu lesen, so fallen einem die Fehler leichter auf.
Falls möglich sollten die Texte vor dem Druck auch von einer dritten Person gelesen werden, diese hat oft eine andere Sichtweise und entdeckt evtl. auch Unklarheiten in der Formulierung oder dem „logischen“ Ablauf.
Copyright
Soll das Buch in irgendeiner Weise kommerziell genutzt oder veröffentlicht werden (auch als CEWE-Beispielbuch), so ist darauf zu achten, dass bei fremden Texten (z.B. aus Internet oder Reiseführer) korrekt zitiert wird und diese Texte deutlich gekennzeichnet sind, bzw. man das Recht auf Veröffentlichung besitzt.
Wie immer gilt für alle Tipps:
Ausnahmen bestätigen die Regel und erlaubt ist, was gefällt :lol:
Viel Spaß beim Ausprobieren und bei der Textgestaltung im nächsten Fotobuch.
PS: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, aber nicht jedes Wort lässt sich tatsächlich bildlich darstellen.
Texte können:
- nach Jahren der eigenen Erinnerung auf die Sprünge helfen
- dem unwissenden Betrachtern die Zusammenhänge erklären
- einen roten Faden durch das Buch bilden
- als Gestaltungselement dienen
- das Buch auflockern oder gliedern
- die Bildwirkung verstärken
- Bilder erklären
Zentrale Frage ist natürlich, um welche Art von Fotobuch es sich handelt und für wen es gemacht ist:
- Ist das Buch für mich selbst, einen nahe stehenden Menschen, oder gar für unbekannte Dritte ?
- Dokumentiert das Buch eine Reise, das Heranwachsen von Kindern und Tieren oder eine Feierlichkeit ?
- Sammelt das Buch eher zusammenhanglose Bilder oder informiert es zu einem besonderen Hobby ?
- Textaufbau und Inhalt
- Textmenge und Formulierung
- Schriftart(en)
- Schriftgröße(n)
- Schriftfarbe und Stil
- Textplatzierung und Ausrichtung
- Rechtschreibung
- Copyright
Hier einige Gedanken dazu:
Textaufbau und Inhalt
Was soll ich nur schreiben ?
Manch einer, der auf diese Frage spontan keine Antwort hat, verzichtet in Fotobüchern komplett auf Texte und verpasst damit leider auch die Gelegenheit das Buch „abzurunden“.
Neben eigenen Texten bietet es sich natürlich an, Informationen aus anderen Quellen, wie Reiseführern, Büchern, Internet, Infotafeln etc. zu übernehmen.
Zitate, Gedichte, Sprichworte und Liedtexte eignen sich ebenso. (Beachte hierzu jedoch den Punkt „Copyright“)
Wem es schwerfällt „Geschichten“ zu erzählen, der kann sich zunächst an den berühmten W-Fragen orientieren:
Wer
macht was
zusammen mit wem ?
Wann war das ?
Warum ist es passiert ?
Wie viel, wie lange, wie oft ??
Welches Ergebnis wurde erzielt ?
Welche (für den Leser) relevanten Details gibt es hierzu zu berichten ?
Beispielehafte Gedankensammlung:
- Claudia & Markus haben am 5. Mai in Hamburg geheiratet und zusammen mit allen Freunden im Gasthof „Blaue Traube“ gefeiert.
- Die Katze Molly hat am 1. April in unserem Garten 5 gesunde Junge bekommen
- Ich habe auf der Australien-Reise im Juni 2013 innerhalb von 20 Tagen den Kontinent durchquert
- Auf meinen Wanderungen durch den Wald habe ich viele Tiere fotografiert und zwar …
- Auf Fotopirsch durch Hamburg sind mir den Jahren 2000-2014 viele Motive vor die Linse gekommen, die 20 schönsten werden hier präsentiert und zwar..
- Unsere Familie sind begeisterte Fußballfans und hat schon folgende Stadien in Europa bereist: …
- Klaus ist Sammler von Oldtimern, in den ersten 50 Lebensjahren haben er und sein Bruder eine stolze Sammlung auf 30 Exemplare erworben und in der heimischen Garage restauriert.
- Thomas hat am 7.7. beim Marathon in Berlin teilgenommen und ist nach einer Zeit von 2:26 über die Ziellinie gelaufen
etc.
Textmenge und Formulierung
Nun liegt es an jedem selbst, zu entscheiden wie blumig und umfangreich die gesammelten Inhalte im Buch dargestellt werden sollen.
- Genügen Stichpunkte oder soll es vielleicht ein ausführliches Reisetagebuch werden?
- Wird eher sachlich oder emotional/persönlich geschrieben ?
- Wählt man aktive Formulierungen oder berichtet man aus der Vergangenheit ?
- Wird die Information direkt beim Bild vermerkt oder gibt es am Anfang/Ende des Buches eine eigene Seite ggf. Tabelle oder Übersicht ?
(Beispiel: Die Uhrzeit. Bei der Geburt eines Kindes sicher relevant, bei der Ankunft am Urlaubsort doch eher nebensächlich
oder die genaue Ortsangabe inkl. Hausnummer: Bei einem Blumen-Makro sicher nebensächlich, bei der Doku eines Hausbaus sicher interessant)
Bei der Wortwahl sollte man sich in erster Linie am Leser/Empfänger des Buches orientieren.
- Für Kinder ist eine einfachere Wortwahl zu bevorzugen,
- Fremdsprachen nur dann verwenden, wenn der Leser sie versteht
- Fachbegriffe ebenfalls nur dann verwenden, wenn sie dem Leser geläufig sind (oder erklären
Schriftart(en)
Das Internet bietet eine schier unerschöpfliche Quelle an frei verfügbaren Schriften. (z.B. http://www.dafont.com etc.)
Doch nun heißt es: Wer die Wahl hat, hat die Qual!
Aber auch hierfür gibt es einige Hinweise:
- Pro Buch nach Möglichkeit nur 2 (max 3) verschiedene Schriftarten verwenden. Eine für die Überschriften, eine für Texte. Zu viele unterschiedliche Schriftgrößen wirken unruhig und bieten dem Auge wenig Orientierung.
- Für längere Texte ist auf leichte Lesbarkeit der Schriftart zu achten.
- Die Schriftart sollte zum Thema des Buches oder zur Text-Aussage passen. (modern, fröhlich, feierlich, seriös, lustig, technisch, verspielt etc.)
- Bei deutschen Texten ist es sinnvoll, wenn die Schrift möglichst die Umlaute und oft verwendete Zeichen enthält (ä,ö,ü, ß, %, *, !, €, etc,)
- Nicht jede „schöne“ Schrift ist für jedes Fotobuch geeignet. (Man denke an eine Eiszapfenschrift für den Strandurlaub)
- Es hat sich bewährt, für Überschriften eine „Schmuckschrift“ zu wählen, für längere Texte dagegen eher etwas „Normales“.
Schriftgröße(n)
- Auch hier ist es ratsam - ebenso wie mit den Schriftarten - eher sparsam sein.
- Eine Schriftgröße für die Überschrift, eine für den Text, eine für Bildunterschriften.
- Schriften der Größe 10-12 sind im Allgemeinen ganz gut lesbar.
- Manche Schriftarten und insbesondere Überschriften können gerne auch größer skaliert werden. Vorsicht, jedoch dass es nicht zu wuchtig wirkt.
- Ist der Hintergrund nicht einfarbig sondern bunt und unruhig, so erleichtert eine größere Schrift ebenfalls die Lesbarkeit.
- Bei der Wahl der Schriftgrößen am Besten auch an den Leser/Empfänger denken. Mit zunehmendem Alter und nachlassender Sehkraft werden größere Buchstaben immer dankbarer angenommen.
- „Schwarz auf weiß“ ist heute nicht mehr unbedingt der Königsweg, trotzdem bietet gerade diese Kombination den besten Kontrast.
- Gerade bei längeren Texten ist dies angenehm für die Augen.
- Im Fotobuch verwendet man natürlich lieber farbige Hintergründe, wichtig ist, auf ausreichenden Kontrast zu achten.
- Ist der Hintergrund ggf. sogar mehrfarbig und gemustert, so wird die Lesbarkeit auf jeden Fall erschwert.
- Man kann sich überlegen, den Hintergrund „abzusoften“, also per Transparenz eine ruhigere Fläche zu schaffen.
- Effekte wie Farbwechsel, fett, kursiv oder Großschreibung können wichtige Textpassagen hervorheben. Aber auch hier: eher sparsam haushalten. Weniger ist mehr.
- Schriften ohne Kleinbuchstaben sind häufig sehr dekorativ, aber bei längeren Texten auf Dauer auch sehr schwer lesbar.
- Ein schöner Effekt kann erzielt werden, wenn der Text farblich zum Bild passend gestaltet ist. Obwohl auch hier wieder auf ausreichenden Kontrast (Schrift zu Hintergrund) geachtet werden sollte.
Textplatzierung und Ausrichtung
Generell gilt in unserem Kulturkreis: Textblöcke sind linksbündig leichter zu erfassen, als rechtsbündig oder zentriert
Ein Blocksatz sieht elegant aus, ist aber fürs Auge ebenfalls schwieriger zu erfassen. Wird ein Blocksatz verwendet, so sollten Leerzeichen minimiert werden. Ein manuelles Nachbearbeiten der automatisch erzeugten Umbrüche ist in der Regel sinnvoll. Manchmal helfen kurze "Füllwörter", Leerzeichen auszugleichen.
Ob die Texte links, rechts, oben, unten oder gar im Bild platziert werden, hängt von der Bildgestaltung und dem Layout ab.
Hier wird man bald feststellen, wann es harmonisch wirkt und wann nicht.
Rechtschreibung/Satzbau
Gerade bei längeren Texten schleicht sich gerne mal ein Tippfehler ein. Diesen im gedruckten Buch zu entdecken ist das dann sehr ärgerlich.
Darum besser vorab die Texte durch die elektronische Rechtschreibprüfung jagen.
Insbesondere Buchrücken und Titel sowie Rückseite sollte man nochmal ganz genau lesen (Buchstabe für Buchstabe)
Es hat sich bewährt, die fertigen Texte am nächsten oder übernächsten Tag nochmals (oder mehrmals) zu lesen, so fallen einem die Fehler leichter auf.
Falls möglich sollten die Texte vor dem Druck auch von einer dritten Person gelesen werden, diese hat oft eine andere Sichtweise und entdeckt evtl. auch Unklarheiten in der Formulierung oder dem „logischen“ Ablauf.
Copyright
Soll das Buch in irgendeiner Weise kommerziell genutzt oder veröffentlicht werden (auch als CEWE-Beispielbuch), so ist darauf zu achten, dass bei fremden Texten (z.B. aus Internet oder Reiseführer) korrekt zitiert wird und diese Texte deutlich gekennzeichnet sind, bzw. man das Recht auf Veröffentlichung besitzt.
Wie immer gilt für alle Tipps:
Ausnahmen bestätigen die Regel und erlaubt ist, was gefällt :lol:
Viel Spaß beim Ausprobieren und bei der Textgestaltung im nächsten Fotobuch.
PS: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, aber nicht jedes Wort lässt sich tatsächlich bildlich darstellen.