Wenn Sie an große Städte denken, fällt Ihnen bestimmt als erstes New York, London oder Tokio ein – so weit müssen Sie aber gar nicht reisen! Schöne Motive zum Fotografieren finden Sie garantiert auch in Ihrer Heimatstadt.
Nutzen Sie doch die Sommertage für einen kleinen Ausflug in die Stadt und gehen Sie auf die Suche nach geeigneten Motiven. Egal ob imposante Gebäude, der Wochenmarkt oder beleuchtete Straßen bei Nacht – die Motivauswahl ist nahezu unendlich.
Auch in meiner Heimatstadt Oldenburg muss man nicht lange nach geeigneten, schönen Motiven suchen:
In diesem Beitrag möchte ich Ihnen daher gern einmal näher bringen, worauf Sie beim Fotografieren in der Stadt achten sollten.
Die wesentlichen Punkte, die Sie beim Fotografieren in der Stadt bedenken sollten sind:
- Vorbereitung ist das A und O!
- Achten Sie auf kleine Details!
- Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
- Machen Sie die Nacht zum Tag!
- Wechseln Sie Ihren Standpunkt!
Vorbereitung ist das A und O!
Grundsätzlich gilt: Die beste Kamera ist die, die Sie dabei haben!
Ausflüge in die Stadt können lang und manchmal auch anstrengend werden. Reduzieren Sie Ihre Ausrüstung deshalb wenn möglich auf ein Minimum. Nehmen Sie am besten ein kleines, leichtes Stativ mit. Falls Sie ein Stativ haben, dessen Kopf sich senkrecht nach oben ausrichten lässt, können Sie dies optimal für Gebäudeaufnahmen nutzen. Dazu noch ein Weitwinkelobjektiv und die Städtetour kann beginnen!
Überlegen Sie sich im Voraus, was Sie fotografieren möchten - Sie können z.B. mit den geometrischen Formen von modernen Wolkenkratzern spielen oder Sie nutzen die Spiegelungen von Flüssen oder Wasserpfützen nutzen, um beeindruckende Bilder zu bekommen.
Ändern Sie bei der Gebäudefotografie häufig die Perspektive - fotografieren Sie das Gebäude entweder direkt von unten nach oben oder aus einer weiteren Entfernung. Verschiedene Blickwinkel machen das Endergebnis aufregender!
Achten Sie auf kleine Details!
Es muss nicht immer das größte und imposanteste Gebäude sein - auch die kleinen Details sind bedeutend, da diese für Sie vielleicht einen persönlichen Wert haben. Fotografieren Sie daher beispielsweise besondere Strukturen von Brücken und Häusern oder Orte an die Sie sich erinnern möchten.
Hier einige kleine Beispiele von Berlin:
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Man sagt ja "Eine gelungene Aufnahme steht und fällt mit dem Licht". Mittags ist Fotografieren eher ungünstig, da die Mittagssonne starke Schatten auf das Motiv wirft. Falls man solche Wirkungen nicht absichtlich herbeirufen möchte, sollte man die Mittagssonne also meiden.
Optimal für warmes Licht ist die sogenannte "Goldene Stunde" - eine Stunde vor und nach Sonnenaufgang. Die starken Farben verleihen Ihrem Bild eine freundliche Stimmung.
Spannende Stadtaufnahmen gelingen Ihnen auch während der "Blauen Stunde" - also in der Zeit zwischen dem Sonnenuntergang und der absoluten Dunkelheit.
Machen Sie die Nacht zum Tag!
Wenn es dunkel wird, schlafen Großstädte noch lange nicht. Die Lichter und Farben der Stadt kommen viel mehr zur Geltung - optimale Voraussetzungen für Fotografen. Nutzen Sie doch die Abendstunden, um Ihre Lieblingsstadt bei Nacht fotografisch festzuhalten!
Am besten stellen Sie Ihre Kamera auf den manuellen Modus, um alle Einstellungen variabel verändern zu können. Damit Ihre Bilder genug Schärfe haben, empfiehlt sich eine kleine Blende (ca. ab f/5.6 oder f/8) und eine verlängerte Belichtungszeit (ca. 4-8 Sekunden). Hier kommt Ihr Stativ zum Einsatz! Durch die längere Belichtungszeit ist die Gefahr des Verwackelns natürlich deutlich höher. Verwenden Sie daher Ihr Stativ und aktivieren Sie den Selbstauslöser.
Durch Langzeitbelichtung lassen sich Bewegungen auf Bildern festhalten. Dadurch wirken die Bilder eindrucksvoll und interessant. Probieren Sie diese Funktion auch einmal aus! Hierfür eignen sich z.B. die Lichter von vorbeifahrenden Autos sehr gut.
Auch bei der Langzeitbelichtung benötigen Sie Ihr Stativ sowie einen festen Untergrund, um das Stativ aufzustellen.
Stellen Sie eine Blende von f/8 oder höher ein, um die gewünschte Schärfe zu erreichen. Den ISO-Wert sollten Sie möglichst gering halten, um Bildrauschen zu vermeiden (z.B. ISO-100). Stellen Sie die Verschlusszeit nun auf mehrere Sekunden ein. Nehmen Sie auch gern die höchstmögliche Belichtungszeit (z.B. 30 Sekunden). Nun aktivieren Sie noch den Selbstauslöser und warten ab.
Denken Sie nachts auch unbedingt an warme Kleidung oder ein Heißgetränk, um die Wartezeit angenehmer zu gestalten!

Das Warten wird sich lohnen. So in etwa könnten Ihre Ergebnisse aussehen:
Wechseln Sie Ihren Standpunkt!
Nah dran oder weit weg - in der Stadt gibt es immer viel zu sehen und Ihre Motive sollen richtig zur Geltung kommen. Probieren Sie daher ruhig neue Perspektiven aus!
Die Vogelperspektive kann man gut verwenden, um den Trubel der Stadt festzuhalten. Dafür müssen Sie sich natürlich in einer erhöhten Position befinden, beispielsweise auf einem geeigneten Balkon oder auf einer Brücke.
Wenn Sie Ihre Kamera nach unten richten und diese vielleicht über einen Rand halten müssen, achten Sie auf die Sicherung. Es wäre schließlich sehr ärgerlich, wenn die Kamera Ihnen aus der Hand rutscht und dabei beschädigt wird.
Sie können den Kameragurt einfach um Ihr Handgelenk wickeln, um solche Unfälle zu vermeiden

Für großflächige Aufnahmen der Stadt brauchen Sie eine gute Aussichtsplattform - hierzu können Sie z.B. aus dem obersten Stockwerk eines Hochhauses fotografieren. Oder möchten Sie die Skyline einer Großstadt festhalten? Dann fotografieren Sie am besten vom Stadtrand aus. Dabei können Sie auch ein bisschen mit dem Licht spielen und wahlweise früh morgens oder spät nachmittags fotografieren.
Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei Ihrem Stadtausflug! Sollten Sie bereits Erfahrungen mit der Stadtfotografie gemacht haben, teilen Sie doch gern Ihre Ergebnisse mit uns!

Liebe Grüße
Nina