Doch auch wenn man diese nicht oder nur kaum verwendet, stellt sich hin und wieder ein Layout-Problem.
Dieses resultiert insbesondere aus Linien, im Bildmotiv.
Zunächst ein Bild-Beispiel, wie es häufiger in Fotobüchern oder auf Keilrahmen verwendet wird.
„Schuld“ daran ist unser Gehirn, welches im Laufe der menschlichen Evolution gelernt hat, diese fehlenden Bildinformationen automatisch so zu interpretieren, dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht.
Es greift das Gesetz des weiterführenden Verlaufs:
- unvollständige Linien werden in der Weise fortgeführt wie sie begonnen haben
- Bruchstücke und Andeutungen von Formen genügen, um sie gedanklich zu vervollständigen
Der gleiche Effekt tritt z.B. auch hier auf:
Fast jeder erkennt dies als (gepunktete) Linie.
Warum das so ist, kann man auch in verschiedenen Gestaltgrundsätzen nachlesen.
Soweit zur Theorie. Was hießt dies nun für unser Buchlayout ?
1. Man kann diesen Effekt also bewusst einsetzen
2. tritt der Effekt auch dann auf, wenn wir es nicht bewusst vorsehen.
Wir haben zwei unabhängige Bilder. Beide haben markante Linien. (hier Wasserspiegel)
Doch es gelingt nicht so recht, da die Linien keine „logische“ Fortsetzung finden. Das Gehirn ist irritiert und meldet „da stimmt was nicht“.
(Wir wissen intuitiv, dass Meerwasser nicht treppenförmig fließt)
Es gibt nun aus meiner Sicht vier Möglichkeiten, um es für den Betrachter harmonischer zu machen:
1. Schaffe mehr Zwischenraum, damit das Auge spontan keine Fortsetzung sucht.
2. Nutze den Zwischenraum für eine weitere optische Trennung
3. Tausche eines der Motive gegen ein anderes Foto ohne Linien
4. Verschiebe die Bildausschnitte so, dass die Linien „fortlaufen“.
Der 4. Lösungsansatz könnte z.B. so aussehen:
Der Effekt tritt immer dann auf, wenn Bilder nahe beieinander liegen und natürlich auch zwischen Vordergrund und Hintergrund.
Auch hier wirkt die Anordnung unharmonisch:
Hier schon deutlich harmonischer:
Beeinflussen Sie Euer Layout?
Nutzt Ihr sie bewusst oder unbewusst ?
Gruß DSL-schnell