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Nachdem im Dezember Dekoration groß geschrieben wurde, kann der Dezember ziemlich nüchtern wirken, wenn all die Lichter und Tannenbäume die eigenen vier Wände verlassen haben. Klare Formen und Linien können jedoch auch besonders erfrischend wirken in dieser Zeit, weshalb wir uns im Januar einmal näher mit der minimalistischen Gestaltung beschäftigen möchten.
In diesem Beitrag haben wir einige Tipps gesammelt, die bei dem Wunsch nach mehr Minimalismus hilfreich sein können.
Tipp 1: Die Gestaltungsdiät?
Minimalismus ist genau das, was der Name bereits sagt: minimal gestaltet. Das bedeutet, dass auf viele Schmuckelemente verzichtet wird. Bunte Hintergründe, Cliparts oder auffällige Schriften suchen Sie hier vergebens. Sollten Sie minimalistisch gestalten wollen, ist es also als würden Sie sich gestalterisch auf eine Diät setzen. Legen Sie einfach fest, welche Elemente Sie nicht verwenden möchten und schon kommen Sie dem Minimalismus näher. Wie auch in einer Diät hilfreich, sollten Sie vermeiden diese bunten Gestaltungsmittel zu genau anzusehen. Meiden Sie einfach Hintergründe oder Cliparts.
Tipp 2: Leicht lesbar
Bei einer minimalistischen Gestaltung werden selten besonders auffällige Schriften verwendet. Gerne wird auf Handschriften oder Serifenschriften verzichtet. In einer minimalistischen Gestaltung sind Schriften meist klar und leicht lesbar, so wie diese Schriften zum Beispiel:
Tipp 3: Bildern Raum geben
Eine minimale Gestaltung gibt dem Auge Zeit zum Entspannen. Die Ruhe kommt vor allem auch durch die Reduzierung der Bilder zustande. Verwenden Sie maximal zwei Bilder auf einer Seite in einer minimalistischen Gestaltung, um ein ruhiges Gesamtbild zu erhalten. Doch nicht nur die Anzahl der Bilder ist wichtig, sondern auch der Raum um Ihre Bilder. Scheuen Sie nicht vor größeren Weißflächen, da diese Ihrem Bild Raum geben zu wirken.
Weniger ist mehr
Minimalistisch zu gestalten kann unerwartet schwer werden, wenn die Gestaltungsmöglichkeiten schier unendlich sind. Doch bei besonders ausdrucksstarken Fotos kann es sich lohnen auf zusätzliches Ausschmücken zu verzichten.
Was ist Ihre Erfahrung? Gestalten Sie auch gerne minimalistisch oder möchten Sie nur ungern auf Schmuckelemente verzichten? Gerne können Sie mit uns über dieses Thema diskutieren.
Minimalistisch zu gestalten kann unerwartet schwer werden
Das finde ich auch!
In letzter Zeit, versuche ich einen minimalistischen Stil umzusetzen. Ich habe die Schlagworte aus dem Beitrag von PixelPiloten herausgeschrieben:
Klare Formen und Linien
Meiden Sie einfach Hintergründe oder Cliparts
Schriften meist klar und leicht lesbar
maximal zwei Bilder auf einer Seite
Scheuen Sie nicht vor größeren Weißflächen
Minimalismus ist ja auch eine Stilrichtung in der bildenden Kunst; die Schlagworte, die ich dazu gefunden habe sind: einfache Strukturen, geometrische Formen, Objektivität, Reduzierung.
Mit diesem Rüstzeug habe ich 4 Fotos vom Naschmarkt in Wien ausgewählt und damit herumprobiert. Hier meine Ergebnisse, wobei ich mir nicht sicher bin, ob wirklich alles minimalistisch wurde.
Alle 4 Beispiele toll gestaltet, Grasmücke! Aber am besten gefällt mir das letzte. Und ja, minimalistisch zu gestalten, ist sehr schwer, man darf es nicht mit "einfach" verwechseln. Ich hatte mich bei meinem Buch Lost Places auch um eine solche Gestaltung bemüht, obwohl ich sonst ein paar Effekte mehr verwende. Man bemüht sich um Minimalismus und trotzdem um Abwechslung, die stilvoll und elegant daher kommen soll, wirklich nicht leicht, dir aber toll gelungen!
Das apselut minimalistische ist wohl, was ich (seit immer schon) mache, aber meine Bände sind eigentlich gar keine "Fotobücher" in dem Sinne, ich sammele und presentiere meine Bilder einfach in gebundener Form (Fotopapier, Flatbinding) statt in Mappen, seit es CEWE gibt. Es gibt 2 Versionen: 30x60 Panorama-Bilder oder 25x25 Quadratische Bilder mit je 2,5 cm schwarzem oder weißem Rand (Abhängig vom Thema; natürlich in einem Buch immer gleichbleibend . Die letzteren sind immer unbeschnitten 1:1 von den Hasselblad Nagativen - ich versuche immer in Vollformat zu komponieren, wie es "damals" üblich war...
Man könnte sich überlegen, von den ganzen Bilder die man hat und schon evtl. in Fotobücher aufgearbeitet hat, eine Sammlung der Spitzenbilder in solche "minimalistische" "Portfoliobücher" auszulagern. Ein Haufen Fotobücher über sieben Mallorca-Urlaube sind zwar für die Familie wertvoll, für Gäste stinklangweilig - wenn man aber von den 7 je 3 Spitzenfotos in einem Großbuch auf "minimalistische Art" zusammenfügt, das schaut jeder gerne an - noch dazu, dass hier die besten Bilder drin sind, wird man auch gleich als genialer Fotograf erkannt, was bei den andern Büchern nach dem zwölften Sohnemann in grüner Badehose mit rotem Ball am blauen Meer eher entgegengesetzt wirken kann. Nicht dass diese zwölf Bilder uninteressant wären, es ist nett zu beobachten, wie Sohnemann in den 7 Jahren gewachsen ist! Aber das gilt nur für uns, aber nicht für den Gast...
Mir gefällt vor allem das dritte Beispiel.
Das erste wirkt mir fast noch ein wenig zu verspielt. Ich hätte vielleicht auf eine Trennung der Schrift "Naschmarkt" auf der rechten Seite verzichtet, sondern es einfach nur auf die Linie gesetzt.
Was mir jedoch gut gefällt ist das "Überlagern" von zwei Bildern. Das ist eine simple Version Spannung in eine Gestaltung zu bringen ohne Schmuckelemente hinzuzufügen.
Ich bin absoluter Fan des einfachen Stils, mir behagen clip-arts und ge- und verdrehte Elemente und Fotos nicht. Ich arbeite dagegen gerne mit Farben und suche nach einer möglichst zum Thema passenden Schriftart.
Liebe grasmuecke,
Du hast das Thema prima mit Deinen Beispielen umgesetzt.
Bei allen gefällt mir das jeweils stringte Layout.
Ich wünschte mir eine leichtere Schriftart, die auch zum Thema Naschen passt.
Zum Blocksatz kann ich nur wiederholen: Achte auf den Grauwert.
Im1. Beispiel bewirkt (bei mir) die Trennung des Worts – und insbesondere das einsame T – eine Irritation. Frag Dich, wozu das gut ist. Wenn Deine Antwort wäre, dass es "nur" dem Layout dient, dann würde mir das nicht reichen.
Das 2. Beispiel ist klassisch und ruhig und spricht mich sehr an. Lediglich die Schrift ist mir (viel) zu groß (Fontwahl s.o.). Das Wort sollte linksbündig an der Bildkante ausgerichtet sein.
Das 3. Beispiel empfinde ich trotz Minimalismus als spannungsreich (Fontwahl und Größe und Ausrichtung s.o.).
Beim 4. Beispiel gefällt mir das Farbspiel, das Du konsequent auch im Text fortsetzt. Das ist eine tolle Idee. Wirklich minimalistisch wirkt es auf mich jedoch nicht – das soll aber nicht heißen, dass es mir nicht gefällt. Auf der rechten Seite mag ich den großen weißen Block bei der Überlappung nicht – hier reicht evtl. ein schmaler Rand?
Toll, dass Du uns mit Deinem Beispiel zu dieser Diskussion anregst. Danke dafür.
Es ist schwer minimalistisch zu gestalten, ohne daß es zu einfach, schlicht oder zu verspielt wirkt.
Bild 1 gefällt mir am besten, obwohl auch mich das extra T irritiert. Anders wäre es bei „Holland Blumenmark (t)“.
Bild 2 ist mir zu schlicht für eine erste Seite einer Serie.
Bild 3 gut.
Bild 4, da gefällt mir die Farbkombination sehr gut, der weiße Block bei der Fotoüberlagerung muß aber nicht sein.
Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher.
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danke für deine Beispiele.
Auf die Frage, ob sie minimalistisch sind, kann ich für mich sagen, mir sind sie minimalistisch genug
Nr. 1 gefällt mir sehr gut, die gepunktete Linie führt den Blick schön zur zweiten Seite. Das nach unten gerutschte T passt für mich aber auch nicht.
Nr. 2 ist mir zuwenig gestaltet und wirkt dagegen fast ein wenig langweilig.
Nr. 3 gefällt mir am besten. Ruhig, doch mit durchdachter Gestaltung. Durch die Anordnung der quadratischen Bilder wird der Blick wieder von einer zur anderen Seite geführt (meiner zumindest ), das finde ich sehr gelungen.
Nr. 4 ist mir im Vergleich zuviel gestaltet. Ich weiß gar nicht, welche die Hauptseite ist und wo ich zuerst hingucken soll. Obwohl ich deine Gestaltung mit den Farbbalken sehr mag, finde ich das dadurch entstehende "Wort" MARK, das mir ins Auge springt, irritierend.
Das sind meine Gedanken dazu, danke für die tolle "Diskussionsgrundlage"
Eure Ansichten zu Grasmückes Beispielen sind sehr interessant und aufschlußreich. Mir gefällt nach wie vor das letzte Beispiel am besten, obwohl es vielleicht nicht ganz so minimalistisch ist. Mir gefällt einfach der graue Hintergrund und der Wechsel der Farbflächen sehr gut. Nach meinem Geschmack müßte man für Minimalismus nicht unbedingt auf jeglichen Hintergrund verzichten, wenn er so unaufdringlich wie in diesem Beispiel eingesetzt wird und mit der Farbe der Schrift übereinstimmt.
Noch eine Ergänzung: Unter Minimalismus würde bei mir auch das wunderbare Wettbewerbsbuch von Günter Gebauer, Ansichten eines Rumtreibers fallen. Er hat teilweise auch ganz dezente Farbflächen als Teilhintergrund auf die Seiten gelegt, was mir sehr gut gefällt. Was meint ihr dazu?
dies ist tatsächlich ein interessantes Beispiel für den minimalistischen Einsatz von Farbe, weshalb ich in diesem Beitrag gerne noch den Link dazu teilen möchte: https://www.cewe-community.com/de/galer ... lip/page/1
Die Farben sind nicht zu dominant und ergänzen die Gestaltung in einer ruhigen Art.
Ich hatte das Gefühl, dass das minimalistischste Beispiel Nr. 2 von Euch als eher "langweilig" empfunden wurde. Ich finde das dagegen super, um sich rein auf die Fotos zu konzentrieren.
So habe ich die Grundidee aufgegriffen und mit einem minimalistischen ganz einfachen Gestaltungsraster unterlegt: Aufteilung einer Seite in 10 waagerechte und zehn senkrechte Teile, die alle die gleichen Proportionen wie die ganze Seite haben - hier ungefähr 2 zu 2,5.
oben: 1 Teil
außen: 2 Teile
unten: 2 Teile
innen: 1 Teil
somit Satz- bzw. Spaltenbreite: 7 Teile:
Da wir streng genommen Äpfel mit Birnen verglichen hatten, da zwei der Gestaltungsbeispiele ohne Text und zwei mit waren, habe ich meine Variante mit Text ergänzt.
Die Überschrift, die Bildunterschriften und der Grundtext stehen außerhalb der Satzbreite.
Wahlweise kann auf weiteren Seiten der Text entfallen, ohne dass das Layout leidet.
Den Text habe ich auf der rechten Seite platziert, da diese Seite beim Aufschlagen des Buchs immer zuerst angesehen wird (siehe auch Lesereihenfolge in meinem Typografischen Glossar).
Hallo pitty, deine Bearbeitung von grasmückes 2. Beispiel aus typografischer Sicht und mit den Textergänzungen wirkt in der Tat sehr harmonisch. Mir gefällt dennoch das 4. Beispiel besser, es spricht mich einfach mehr an durch die Gestaltung mit den Farbflächen, es wirkt einfach edler und einfallsreicher als Einleitungsseite zu vielleicht noch mehr Seiten zum gleichen Thema.