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Grundlagenforschung – Sensorgrößen (FS01-1)
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FotoFreunde

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Grundlagenforschung – Sensorgrößen (FS01-1)

Ungelesener Beitragvon FotoFreunde » 24.10.2011, 09:03

Ein bisschen Grundlagenforschung – Sensorgrößen
 
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Der Kameravielfalt kann man sich auf verschiedene Weisen nähern. Wir tun dies hier aus vier verschiedenen Richtungen und betrachten zunächst die verschiedenen Sensorgrößen.

Es werden zwar immer weniger Bilder auf Film gemacht und es werden in Zukunft noch weniger werden - aber einige Filmformate sind auch für Digitalfotografen wichtig. Sensorgrößen orientieren sich daran, entsprechende Bezeichnungen erleichtern es, Sensorgrößen einzuordnen und auch Brennweitenangaben sind damit verknüpft.

Schon zu Film-Zeiten waren unterschiedliche Aufnahmeformate gang und gäbe - von Kleinstbild 8 x 11 mm (untrennbar verbunden mit Minox und den berühmten Spionagekameras) bis zu verschiedenen Großformaten (Planfilme bis 50 x 60 cm).

1925 kam die von Oskar Barnack entwickelte Leica auf den Markt. Sie war die erste erfolgreiche Kleinbildkamera - das Kleinbildformat 24 x 36 mm groß. Es trat mit Kameras von Leitz (Leica) und Zeiss (Contax) seinen Siegeszug an und wurde auch in zahllosen SLR-Kameras eingesetzt. Es wird als Kleinbildformat (KB) bezeichnet, taucht aber auch als 35-mm-Format auf. Letzteres geht auf die Breite des Filmstreifens von 35 mm zurück (24 mm Breite plus Bereich für die Perforation rechts und links). 24 x 36 mm große Sensoren in D-SLR-Kameras werden jedoch nicht als Kleinbild- oder 35-mm-Sensoren bezeichnet, sondern als Vollformat- oder Fullformat-Sensoren, wobei (zeitgemäß) die englische Bezeichnung die Oberhand zu gewinnen scheint.
 
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1996 versuchten einige Film- und Kamerahersteller ein neues Filmformat im Markt zu etablieren: APS.
Die Buchstaben stehen für „Advanced Photo System“. Der Film ist nur 24 mm breit, kommt ohne Perforation aus und ist mit einer Magnetspur versehen, die Informationen aufzeichnen kann. Diese Datenaufzeichnung hat natürlich nichts mit Digitalfotografie zu tun, die aber am Anfang parallel zu APS auf den Markt drängte, was mitunter zu Verwirrungen führte.

Ein Fortschritt des APS-Formates war, dass Negative in drei Größen aufgezeichnet werden konnten. Der Wechsel zwischen den Formaten war auf einem einzigen Film möglich - und im Grunde genommen kein echter Formatwechsel. Aufgezeichnet wurde immer ein Negativ im Format 16,7 x 30,2 mm, im so genannten APS-H-Format (Seitenverhältnis 16:9). Das APS-C-Format (16,7 x 25,1 mm, Seitenverhältnis 3:2) wie auch APS-P-Format (9,5 x 30,1 mm, Seitenverhältnis 3:1) wurden bei der Aufnahme als Wunsch auf der erwähnten Magnetspur aufgezeichnet und per Ausschnittsvergrößerung im Labor erzielt.


APS hat nicht überlebt, aber die Formatbezeichnungen. Sensoren mit Größen um die 23 x 15 mm werden im allgemeinen Sprachgebrauch APSC-Sensoren genannt, eine Bezeichnung, die Canon für seine „kleinen“ Sensoren verwandte und die sich verselbständigt hat. Nur auf einige Canon-Modelle (EOS 1D-Serie) beschränkt sind 28,7 x 19,2 mm große Sensoren. Sie werden als APS-H-Sensoren bezeichnet, was aber in die Irre führt, da sie ebenfalls das Seitenverhältnis von 3:2 aufweisen (und nicht 16:9, siehe oben).
 
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Das klassische Kleinbildformat hat das Seitenverhältnis 3:2 (ganzes Bild). Mit der Digitaltechnik
drängte sich 4:3 nach vorn (roter Rahmen), und auch 16:9 ist sehr beliebt (blauer Rahmen).



Im Profisektor findet man auch so genannte Mittelformat-Sensoren. Auch diese Bezeichnung geht auf die Filmära zurück. Rollfilm 120 und auch die längere
Version Rollfilm 220 war 6 cm breit und kam ohne Perforation aus. Die Negative oder Dias waren 56 mm breit. Die Länge betrug 42 mm (Format 4,5 x6 cm), 56 mm (Format 6 x 6 cm), 69 oder 72 mm (Format 6 x 7 cm, auch als Idealformat bekannt) und 89 mm (Format 6 x 9 cm). All diese Formate wurden unter „Mittelformat“ zusammengefasst.
Mittelformatsensoren gibt es beispielsweise in den Größen 33 x 44 mm oder 36 x 48 mm.

Der Sensor des Four Thirds (4/3) Systems hat keine Entsprechung im Filmsektor, sondern fußt auf einer Größenangabe für Videoröhren, die in Fernsehkameras verwendet wurden.

Bei den Röhren wurde als Größe der Durchmesser der Vakuumröhre in Zoll angegeben. Die lichtempfindliche Fläche in der Röhre war natürlich kleiner.Ihre Diagonale betrug etwa 2/3 des Röhrendurchmessers. Als die Vakuumröhren abgelöst wurden, behielt man der besseren Vergleichbarkeit wegen die alten Röhrenmaße bei. Ein „Videoröhren-Zoll“ ist also nicht 25,4 mm lang wie ein echter Zoll (oder Inch), sondern nur rund 17 mm. Eine 4/3“-Röhre nutzte für die Bildaufzeichnung also eine Fläche, die eine Diagonale von etwa 22 mm (entsprechend rund 2,6/3 echte Inch) hatte. Entsprechend wurde der Sensor des neuen Systems, der eine effektive Fläche von 17,3 x 13 mm und damit eine Diagonale von 21,6 mm aufweist, als Sensor vom 4/3-Typ eingestuft. Dass der 4/3-Sensor ein Seitenverhältnis von 4:3 hat, hat mit der Bezeichnung also nichts zu tun. Die Angabe der Größe in „Videoröhren-Zoll“ ist auch bei Kompaktkameras üblich - nur sind deren Sensoren deutlich kleiner als APS-C- oder 4/3- Chips. Gebräuchliche Größen sind 1/1,7“ (7,6 x 5,7 mm), 1/1,8“ (7,18 x 5,32 mm) oder – noch winziger - 1/2,5“ (5,76 x 4,29 mm). Vergleichen Sie das einmal mit dem Fingernagel Ihres kleinen Fingers. Sie werden erstaunt sein!

Die Sensoren weisen nicht nur unterschiedliche Größen, sondern auch unterschiedliche Seitenverhältnisse auf. Bei Vollformat- und APS-C-Sensoren ist die lange Seite um den Faktor 1,5x länger als die kurze Seite. Das Seitenverhältnis ist also 3:2 wie beim Kleinbildformat. 4/3-Sensoren und die Sensoren der meisten Kompaktkameras haben ein Seitenverhältnis von 4:3, sind also näher am Quadrat und nutzen den Bildkreis des Objektivs besser aus, auf den wir in den nächsten Tagen noch zurückkommen.

Liebe Grüße
Sylke

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