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Lassen Sie Ihre Kamera nicht frieren!

Verfasst: 17.12.2015, 13:38
von FotoFreunde
Lassen Sie Ihre Kamera nicht frieren!
Fotografie Tipps für den Winter


Wenn die Temperaturen sinken werden unsere Jacken dicker. Handschuhe, Mützen und Schals sind im Winter treue Begleiter für all die leicht Frierenden. Doch das kalte Wetter beeinflusst auch unsere digitalen Begleiter. Dennoch schützen die wenigsten Ihre Kameras mit Mützen oder ähnlichem. Natürlich ist dies auch nicht nötig, aber mit kleinen Tipps können Sie Ihrer Technik etwas Gutes tun.
 
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Warum der Kälteschutz wichtig ist
Sicherlich kennen Sie das Problem, dass bei Kälte Akkus besonders schnell leer sind. Schuld hieran ist der chemische Prozess in Ihrem Akku, der bei Kälter verlangsamt wird, wodurch wiederum die bereitgestellte Energie weniger wird.

Ein zweites Problem ist das feuchte Klima. Technik und Nässe verträgt sich bekanntermaßen nicht gut, weshalb Sie gerade bei Regen und Schnee auf Ihre Kamera achten sollten.

Einfach schützen!
Natürlich müssen die genannten Probleme Sie nicht vom Fotografieren abhalten. Mit leichten Maßnahmen können Sie ganz einfach Ihre Kamera schützen und auch bei kaltem Wetter auf Fotojagd gehen.

Um stundenlang fotografieren zu können, trotz kalter Temperaturen, können Sie zwei Tipps beherzigen. Zum einen können Sie natürlich in einen Ersatzakku investieren. Sobald einer leer ist, können Sie dann einfach auf den zweiten wechseln. Zum anderen können Sie jedoch auch darauf achten Ihre Kamera warm zu halten. Sollten Sie eine kleine Digitalkamera haben, tragen Sie diese in einer Tasche Ihrer Jacke, sodass Ihre Körperwärme auch die Kamera wärmt. Idealerweise ist dies auch eine Innentasche. Bei einer größeren Kamera können Sie vielleicht ein Augenmerk auf eine gut gepolsterte Tasche legen.

All die Wärme schützt jedoch leider nicht direkt vor der nassen Luft. Sobald Sie mit Ihrer Kamera wieder ins Warme gehen, kann diese kalte Luft an Ihrer Kamera kondensieren. Dies können Sie jedoch mit einem leichten Trick verhindern. Bevor Sie wieder an einen warmen Ort gehen, verpacken Sie Ihre Kamera einfach in einen Plastikbeutel, sodass die kalte Luft an der Tüte und nicht der Kamera kondensiert.
 
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Auch sollten Sie Ihre Kamera langsam an die Wärme wieder gewöhnen. Warten Sie lieber einige Zeit bevor Sie das Objektiv wechseln, sodass die kalte Luft nicht innerhalb Ihrer Kamera kondensiert.

Weitere Tipps…
Natürlich gibt es neben dem Kameraschutz auch weitere Tipps, die das Fotografieren bei kaltem Wetter erleichtern. Beispielsweise können Sie an einem günstigen Paar Handschuhe den Zeigefinger und den Daumen frei schneiden, sodass die Bedienung leicht bleibt, ohne kalte Hände bekommen zu müssen.
Was sind Ihre Erfahrungen bei kaltem Wetter? Gerne können Sie mit uns über dieses Thema diskutieren C:)

Re: Lassen Sie Ihre Kamera nicht frieren!

Verfasst: 05.02.2016, 20:30
von keco
Im Winter verbringe ich immer viel Zeit mit Konzert-Fotografie. Da ich immer mal wieder gerne frische Luft schnappen möchte (seit ich Nichtraucher bin, kann ich auch endlich mal von frischer Luft sprechen D:wink: ), kenne ich diese Problematik sehr gut.

Will ich beim wechsel ins Kalte nicht direkt fotografieren, so stecke ich die Kamera in die Tasche und öffne diese Stück für Stück. Einfach ein kleines bisschen Zeit lassen, geht schneller als man manchmal denkt.
Für den Wechsel ins warme habe ich etwas Silica-Gel in der Tasche. Von Zeit zu Zeit im Ofen trocknen, das hält die Kamera schön trocken. Hat mir außerdem Schon mehrmals meine Kamera gerettet. Wird die Kamera nass, einfach mit einem Kilo Silica-Gel bei 30-40 Grad in den Ofen legen. Hilft wesentlich besser als der Mythos Reis. Ist das Silica-Gel gesättigt, einfach laut Bedienungsanleitung im Ofen trocknen und schon ist es wieder wie neu.

Ganz wichtig ist es aber auch auf die Fingerchen zu gucken. Da trage ich Rigging-Handschuhe, an denen die Kuppen an Daumen und Zeigefinger fehlen. So sind die wichtigen Finger frei und der Rest trotzdem gut eingepackt.

Re: Lassen Sie Ihre Kamera nicht frieren!

Verfasst: 21.02.2017, 22:35
von Photofreaks
keco hat geschrieben:
Wird die Kamera nass, einfach mit einem Kilo Silica-Gel bei 30-40 Grad in den Ofen legen.
Ich glaube, meine Kamera in einen Backofen zu legen, würde ich mich nun doch nicht trauen D:| Wer weiß, ob die auf dem Backofen angegeben Gradzahlen auch wirklich genau sind :-)

Re: Lassen Sie Ihre Kamera nicht frieren!

Verfasst: 27.02.2017, 17:00
von Sylke
Hallo Photofreaks,

das ist auch nicht ratsam D:D
Keco trocknet zum Glück nur das Silica-Gel im Backofen. Das funktioniert sehr gut. Diese kleinen Tütchen helfen auch wunderbar gegen beschlagene Autoscheiben.

Re: Lassen Sie Ihre Kamera nicht frieren!

Verfasst: 27.02.2017, 18:38
von Rotuma
keco hat geschrieben:
Wird die Kamera nass, einfach mit einem Kilo Silica-Gel bei 30-40 Grad in den Ofen legen.
Ehrlich gesagt, hatt ich auch verstanden, daß keco die Kamera mit dem Silica-Gel in den Ofen legt. Bei 30-40 Grad könnte es vielleicht gut gehen, ich würde es mich nicht trauen. D:wink:

Re: Lassen Sie Ihre Kamera nicht frieren!

Verfasst: 27.02.2017, 21:18
von ☼PeFoto☼
Rotuma hat geschrieben:
Ehrlich gesagt, hatt ich auch verstanden, daß keco die Kamera mit dem Silica-Gel in den Ofen legt.

Ich habe das auch so verstanden. D:roll:
FotoFreunde hat geschrieben:
Bevor Sie wieder an einen warmen Ort gehen, verpacken Sie Ihre Kamera einfach in einen Plastikbeutel, sodass die kalte Luft an der Tüte und nicht der Kamera kondensiert.
In dem Fall würde die Luftfeuchtigkeit der warmen Luft am kalten Gehäuse kondensieren... D:wink:

Re: Lassen Sie Ihre Kamera nicht frieren!

Verfasst: 28.02.2017, 09:25
von Oldnat
Dinovorteile: meine 500 C/M hat keine Akkus und ist bis -40 Grad apselut kältegarantiert. Ausprobiert in Kanada (-42°, keine Probleme mit Kamera und Film, mehr mit Finger...). Nebenbei ist sie auch bis 80 Grad wärmegarantiert. Anfassen kann man sie dann zwar nur noch mit Asbesthandschuh... Bei 47° in der Kalahari hatte ich mit ihr aber keine Probleme. Ich habe nur mit den Filmen Probleme, die werden im Winter im Thermogürtel um den Körper getragen (Wie Chewbakka seine Munition...). Im Sommer in Alukühltaschen, da die Ektas schon bei etwa 60 Grad "flüssig" werden (Fuji hält mehr aus, aber die Farben leiden bei beiden schon viel früher. Daher bei extra Bedingungen eher Ilford SW, die halten viel mehr aus...) Aber zurück zum Holozän:

Zu den Akkus: Wenn AA-Format, kein Problem, aber letzterzeits ist das selten. Hier kann man sogar Alkalis als Ersatz noch mitführen. Aber bei den anderen... Zweitakku ist also ein Muss. Und den in der Hosentasche. Nach dem Tausch die entnommene kalte in die Hosentasche, der wärmt sich dort auf und ist zu Not noch für einige Aufnahmen nochmal zu gebrauchen.

Kondensation bei Temperaturwechsel mit steilen Gradienten ist IMHO das größte Problem.

Trotzdem nicht SO groß wie theoretisch angenommen - denn selten muss man die Kamera sofort drinnen auspacken. In der geschlossenen Polstertasche ist sie nach 1-2 Stunden absolut sicher kondensfrei zu öffnen.

Silicagel hilft übrigens wirklich. Und ja, ist die Kamera innen nass geworden, nebst Silicagel warm (und umschlossen!) halten. Zu Not eben 30-40° Ofen (aber keine Mikrowelle D:mrgreen: ) Das halten auch (gute) Digis aus. Ich nehme im Allgemeinen die Heizung dafür. Kommt aber sehr selten vor. Man braucht es wirkich selten nur.

Aufgrund Eigenerfahrungen glaube ich wirklich, dass man im Alltag selten so schnell wechseln muss. Wenn doch ja, soll man eben zwei Kameras mithaben, und die "warme" dick gepolstert verschlosseen halten und nur drinnen herausholen. Schon alleine deshalb, da es beim Hineingehen zu einem Platz wo man sofort fotografieren will, selten sofort ein 30-Grad-Ofen zu Verfügung steht. (Daher auch die Idee mit der Heizung...)

Ach so, Hassy hat auch die A5D, 60 MP, die kann ein Temperaturbereich von über +/- 100 Grad, aber ich glaube von sowas reden wir hier nicht? D:)